Cannes wird den Kreuzfahrttourismus reduzieren
- Hoas

- 30. Juni
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Ab dem Jahr 2026 setzt Cannes, die bekannte Stadt an der südfranzösischen Mittelmeerküste, eine tägliche Begrenzung für Kreuzfahrtpassagiere durch und regelt damit auch die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe, die vor Ort anlegen dürfen. Nach Angaben der Stadtverwaltung wird künftig pro Tag höchstens ein großes Kreuzfahrtschiff mit mehr als 3.000 Gästen in der Bucht von Cannes zugelassen. Insgesamt dürfen täglich nicht mehr als 6.000 Kreuzfahrtgäste an Land gehen.

Bucht von Cannes © Kreuzfahrt Terminal
Obwohl weiterhin mehrere Kreuzfahrtschiffe pro Tag vor Cannes ankern können, ist nur noch ein Schiff mit über 3.000 Passagieren erlaubt. Diese neue Regelung führt dazu, dass die Anzahl der Anläufe großer Kreuzfahrtschiffe auf 34 im Jahr 2026 und 31 im Jahr 2027 sinkt. Mit diesen Maßnahmen reiht sich Cannes in eine wachsende Liste europäischer Städte ein, die den Kreuzfahrttourismus stärker regulieren. Ähnliche Beschränkungen gibt es bereits in Städten wie Venedig, Amsterdam, Santorin sowie in bestimmten Regionen der norwegischen Fjorde, die allesamt Maßnahmen gegen die negativen Auswirkungen des Massentourismus und zum Schutz der Umwelt ergriffen haben.
Der Hintergrund dieser Entscheidung liegt vor allem im Wunsch, die Zahl der Touristen besser zu steuern, die Belastung für die Stadt zu verringern und die Umwelt zu schützen. Viele beliebte Reiseziele sehen sich mit Problemen wie Overtourism und steigenden Emissionen konfrontiert. Cannes plant daher, ab dem Jahr 2030 die Regeln weiter zu verschärfen: Dann sollen nur noch Kreuzfahrtschiffe mit maximal 1.300 Passagieren vor der Küste ankern dürfen. Diese Maßnahme wird ausdrücklich mit dem Umweltschutz begründet.
Ein weiteres Merkmal von Cannes ist, dass die Stadt keinen eigenen Kreuzfahrthafen mit Anlegestellen für große Schiffe besitzt. Stattdessen müssen Kreuzfahrtschiffe in der Bucht vor Anker gehen, während die Passagiere per Tenderboot an Land gebracht werden. Auch andere Orte entlang der Côte d’Azur haben vergleichbare Einschränkungen eingeführt: In Nizza beispielsweise dürfen lediglich kleinere Kreuzfahrtschiffe anlegen, und in Villefranche-sur-Mer gibt es eine Obergrenze für die jährliche Zahl der Kreuzfahrtschiffanläufe.
Für die Kreuzfahrtgesellschaften bedeutet die neue Regelung, dass sie ihre Routenplanung überdenken und gegebenenfalls alternative Häfen ansteuern müssen. Es ist möglich, dass einige Reedereien Cannes künftig aus ihren Fahrplänen streichen oder die Zahl der Anläufe deutlich reduzieren. Wie sich diese Veränderungen langfristig auf den Kreuzfahrttourismus in der Region auswirken werden, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass Cannes mit diesen Maßnahmen einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltigerem Tourismus und mehr Lebensqualität für Einheimische und Besucher geht.








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